Glaube

Die Indianer waren schon immer sehr gläubig.

Heute gehören sie häufig den verschiedensten Glaubensgemeinschaften in den USA an,

aber in vielen Gebieten haben sie sich auch ihre eigene Religion erhalten.

Sie haben eine genau Vorstellung von Gut und Böse.

Ihr Leben ist eine Verehrung der gesamten Natur und aller Lebewesen.

Ihr Gottesbegriff hatte aber nichts mit dem Gedankenbild des christlichen Schöpfers gemein.

Wakan Tanka, oder auch Manitu, das "Grosse Geheimnis,"

war Ursprung und Quelle jeder Kraft und “ beseelte ” alle Geschöpfe und Gegenstände, lebende sowie tote.

Diese, alle Körper und Naturerscheinungen beflügelnde,unpersönliche, anonyme Macht,

die an sich weder gut noch böse war, sahen, spürten und fühlten die Indianer auf Schritt und Tritt.

Sie glaubten also, die Welt sei geheimnisvoll in Wakan Tanka gebettet,

so dass die Gottheit in allen Dingen wirkte.

Nur ein einziger Gott

Bei den Indianern gab es seit jeher nur einen Gott, der aber verschiedene Namen haben konnte.

Gott war nicht nur Schöpfer und Herrscher sondern er war in allen Teilen der Natur immer allgegenwärtig.

Die Sioux nannten ihn Wacondra.

Andere Namen sind

Wakan Tanka der Grosse Geist, das Grosse Mysterium, die Grosse Kraft oder auch die Grosse Medizin.

Die Algonkins sagten “Manitu”, die Crows “Maxpe”, die Irokesen “Orenda”, die Shoshonen “ Pokunt”

Nach Ansicht der Indianer gehört die Erde dem Grossen Geist

und dem Menschen ist sie nur in Obhut gegeben.

Das Land, das ich nutze, ist nicht mein, es ist mir vom Grossen Geist,

nur zu meinem Nutzen und zum Nutzen für die Generationen derer, die nach mir kommen, geliehen.

Die Bereitschaft des Indianers, mit seinen Mitmenschen zu teilen, war eine grossartige Sache.

Oft gab er versteckt hinter einer Maske oder unerkannt für den Empfänger,

so dass dieser denken musste, das Geschenk komme vom Grossen Geist.

Er kannte echte soziale Sicherheit in der Art eines wechselseitigen Beistandpaktes zwischen sich und seinen Mitmenschen.

Wenn ein Mann heiratete, fasste jeder mit an und half, ihm ein Heim zu errichten.

Er brauchte keine Hypothek aufzunehmen, an der er dann den Rest seines Lebens zahlte.

Wenn er auf die Jagd oder zum Fischfang ging und mehr heimbrachte, als er brauchte, teilte er seine Beute mit anderen.

Sein Sinn, sich zu allem Zeit zu lassen, verlieh ihm geistige und körperliche Gesundheit.

Und weil er so handelte und lebte, bescherte ihm der Grosse Geist viele Tage.

Er wurde alt und lebte ein gutes Leben.

Möge es euch auch so ergehen, meine Freunde.

Tod als Teil des Lebens

Der Tod und das Leben waren Dinge, die für einen Indianer nicht trennbar waren.

Der Indianer, der Krieger wusste, wann sein Lebenswerk vollendet war.

Er wusste, wann die Erfahrungen erreicht waren, die er benötigte, um sie in sein Wissen mit einfliessen zu lassen.

Sein Leben in der Spiritualität liess ihn die Dinge aus seinem ureigenen Glauben heraus betrachten.

Er gehörte bei Indianern zum Lebenslauf und wurde nicht als etwas endgültiges angesehen.

Der Indianer bereitete sich nicht auf den Tod vor, sondern er sagte:

" Es ist soweit, Manitou ruft mich zu sich".

Das war ein Zeichen, das seine Seele wusste, wann der Körper das Ende erreicht hat

und wann er den Strapazen nicht mehr gewachsen war, die die damalige Zeit forderte.

Um den anderen Dorfbewohnern nicht zur Last zu fallen

haben sich viele Krieger zurückgezogen und haben sich hingesetzt und sind in Trance gefallen.

Gebrechliche Alte, die irgendwann bei Wanderungen allein zurückblieben, taten dies nicht deshalb,

weil sich die Gesellschaft als unnütz entledigen wollten, sondern weil sie selbst es so wollten.

Die Vorbereitung zum Wechsel in das positive Geistige Reich,

in das Indianerreich, in das Reich Manitous, bedurfte einer körperlichen und einer seelischen Reinigung.

Man war bereit, die Dinge, die man erlernt hatte,

mit einfliessen zu lassen und man war für die nächste Inkarnation bereit.

Der Übergang ins das Reich Manitous

konnte sich über mehrere Tage, sogar Wochen hinweg ziehen.

Es war ein so elementares Gefühl, zu wissen,

das all die Dinge, die man erlernen wollte, zwar nicht vollendet, aber doch erlernt waren.

Es war ein Gefühl, welches nicht täuschte.

Was wohl dauern konnte, war die Zähigkeit des Körpers.

In dem Moment, wo sie wussten dass sie sterben, nahmen sie nichts mehr zu sich.

Viele Weisse haben die Indianer deswegen als grausam und barbarisch bezeichnet.

Doch was ist grausamer?

Das, was heute mit den Menschen geschieht oder das, was die Indianer ihnen gewehrt haben?

Sie hatten keine Angst vor dem Tod.

Für sie war das Sterben nichts unangenehmes.

Sie sind friedlich heimgegangen, entspannt.

Kein ruckhaftes Ziehen, kein Erstaunen, wenn der Körper nicht mehr funktionsfähig war.

Sie sind langsam hinüber geglitten. Sie haben die Möglichkeit gehabt, von ihrem Wirt Abschied zu nehmen.

Sie bedankten sich bei ihm für die Beweglichkeit,

für das Anfassen der Materie, für das Handhaben, das Schmecken, das Fühlen, das Riechen.

Dieses war für die Indianer eine Selbstverständlichkeit.

Sie sind mit ihrer Geburt eine Symbiose mit dem Körper eingegangen.

Sie haben sich mit ihm vereint.

Sie wussten, das der Körper ein Produkt der Natur ist und die Natur musste dort bleiben, wo sie hingehört,

nämlich in der Natur .

Und die Seelen mussten dorthin zurück, wo sie hingehörten, nämlich zurück zum Geist.

Nur das Wissen mitnehmend um den Geist zu speisen.

Deswegen konnte der Körper nicht mitgehen, weil er ein Stück dieser Natur war.

All das, was die Indianer der Natur genommen haben, mussten sie ihr auch wieder zurück geben.

Die Natur hat ihnen diese Dinge gegeben, mit dem Wissen, sie in irgendeiner Form zurück zu bekommen.

Heute vergisst der Mensch dieses wichtige Ereignis und missachtet die Natur.

Leben nach dem Tod

Indianer glauben an das Leben nach dem Tod,

Energie verlässt den Körper, nach dem Tod und muß 12 Welten durchgehen, um wieder geboren zu werden.

Die meisten Völker glauben zwar an ein Leben nach dem Tod, aber keineswegs immer an die

" ewigen Jagdgründe."

In den meisten Traditionen folgt die Seele dem Schöpfer in die Ewigkeit.

Die Delaware glauben,

dass die körpergebundene Seele zuvor zwölf kosmische Schichten zu durchlaufen hat.

Oft gilt das Jenseits als eine Art Zwischenstation vor der Wiedergeburt.

Indianer schöpfen Ihre Kraft aus der Natur, der Musik, den Kräutern , dem Mond, dem Kosmos.

Allgegenwärtig die Naturgewalt die sie auch fürchten und lieben. Jedes Tier hat eine Seele, jedes Tier gibt Kraft. 

Ein Kraftaustausch der Natur.

Der Geist ist in allen Dingen innewohnend und alle Dinge sind Teil der Natur.

Für die Indianer sind Natur und spirituelle Energie untrennbar verbunden.

Die Erde ist das Zentrum dieser Vorstellung.

Sie ist der Ursprung eines ewigen Kreislaufs von Zeugung,und Tod .

Verzweifle niemals.

Die Tage vergehen wie das im Wind fliegende Herbstlaub.

Aufs Neue wird jedes Samenkorn erweckt

und genauso verläuft das Leben.