Der Wolf hat zu allen Zeiten in allen Kulturen die Fantasie der Menschen angeregt und beflügelt.

Immer neue Geschichten entstanden und viele sind zu unvergänglichen Mythen geworden,

die heutzutage nicht mehr aus der Historie wegzudenken sind

Der grausame Feldzug gegen die Wölfe begann, als am Anfang des Mittelalters die Landwirtschaft intensiviert  wurde.

Die Menschen betrieben nun Viehzucht, holzten riesige Waldgebiete ab

und verkleinerte dadurch den Lebensraum der Wölfe immer mehr.

Durch die intensive Landwirtschaft und das grössere Nahrungsangebot nahm auch die Bevölkerung stark zu.

Es wurde nun immer mehr gejagt, besiedelt und abgeholzt.

Der Konkurrenzkampf um die immer seltener werdenden Beutetiere trieb die Wölfe nun in die von Menschen

besiedelten Gebiete.

Nun war es auch verständlich, dass sich der Wolf vereinzelt Weidevieh erbeutete, 

denn Wölfe wandern immer dorthin, wo es Futter gibt.

 Das unschuldige Lamm wurde vom bösen Wolf gerissen  und der Wolf mit dem Teufel gleichgesetzt.

Als Wölfe sich in Kriegszeiten und Hungersnöten von Aas ernährten, schädigte das ihr Ansehen noch mehr.

So das in Sagen ihre angebliche Bosheit und Blutrünstigkeit ihren Höhepunkt erreichte.

Der Wolf galt seit jeher als Inbegriff des Bösen.

Man bezeichnete ihn als Räuber und Mörder.

Die Europäer begriffen den Wolf als natürlichen Feind und machten ihn zum Monster .

Man erfand sogar die Legende ,vom Wehrwolf der mit dem Teufel, im Bunde steckte.

Der Wolf wurde zum Symbol des Bösen.

Der Kirche kam dieses Bild vom lebendigen Teufel gerade recht.

Das alles trug dazu bei um die Angst der Menschen vor Wölfen unsagbar zu verstärken.

Der Wolf wurde nun gnadenlos verfolgt und gejagt.

Fangfallen wurden aufgestellt, er wurden erschossen, vergiftet und in vielen Erdteilen nahezu ausgerottet.

Ob die Wölfe tatsächlich auch Menschen angegriffen haben, ist heute kaum mehr feststellbar.

Immer wieder wurde von Wölfen erzählt, die Menschen angegriffen und Kinder aus den Dörfern geraubt hätten

Aber als dann in den USA ein Journalist vor einigen Jahrzehnten

eine Belohnung von 100 Dollar, für den Beweis einer derartigen Geschichte

ausgesetzt hatte, fand sich kein solcher Beweis.

Die 100 Dollar plus der angefallenen Zinsen sind noch heute zu haben.

So sagt man.

Es ist sehr schwer, in Berichten aus jener Zeit, zwischen Wahrheit, Dichtung, Lüge und Magie zu unterscheiden.

In allen Kulturen gibt es sowohl negative, wie auch positive Geschichten über Wölfe.

Die Menschen lieben und fürchten ihn, verehren und verdammen ihn. Er weckt Sehnsüchte und gleizeitig unsere

Urängste, die im Verborgenen unserer Seelen schlummern.

In Europa sind Wölfe fast einheitlich graubraun.

Sein Name Grauwolf lautet im lateinischen Canis lupus.

Das Haarkleid kann aber auch in der Fabe variieren von grau über graugelb bis sandfarben hin.

Wölfe leben in Gruppen von zwischen 6 und 12 Tieren.

Grössere Rudel sind eher selten, aber wenn grosse Beutetiere erlegt werden sollen, können sich auch mehr

Wölfe zur Jagd zusammenschliessen.

Nur der stärkste Wolf und die stärkste Wölfin eines Rudels haben zusammen Junge.

Man nennt diese beiden auch Alpha-Tiere (Alpha ist der erste Buchstabe des griechischen Alphabets. )

Sie sind das ranghöchste Wolfspaar in einem Rudel.

Nach einer Tragzeit von 61-63 Tagen, bringt die Wölfin vier bis sieben Welpen zur Welt.

Vorher gräbt die Wölfin eine oder mehrere Höhlen, um bei Gefahr mit ihren Welpen umziehen zu können.

Bei grösseren Rudeln sind alle Wölfe in die Aufzucht des Nachwuchses eingebunden,

Ob als Babysitter, wenn andere auf die Jagd gehen, oder als Nahrungs-Transportmittel für die Kleinen.

Auf diese Weise wird der Zusammenhalt im Rudel gefestigt und so manche Auseinandersetzung vermieden.

Der Wolf ist ein Fleischfresser.

Abhängig von seinem Lebensraum ernährt sich der Wolf von Rehwild, Rentieren, Elchen, Moschusochsen, Hasen.

Ist das Nahrungsangebot nicht so üppig, verschmäht er auch Mäuse und wilde Beeren und Früchte nicht.

Hin und wieder werden auch Weidetiere Opfer von Wölfen.

Das ist aber recht selten und eigentlich nur bei schlecht bewachten Herden.

Wolfswelpen lernen bald nach ihrer Geburt die Beute ihres Gebietes kennen.

Bevor Eltern und Geschwister sie dann später mit auf die Jagd, nehmen versuchen die Welpen zuerst spielerisch,

dann mit wachsender Erfahrung immer erfolgreicher Mäuse und Hasen zu fangen.

Je nach Beutetier entwickelt der Wolf eine besondere Jagdtechnik.

So springt er zum Beispiel bei der Jagd auf Mäuse in einem Bogen hoch, landet mit den Vorderpfoten

und gleich darauf mit seiner Schnauze auf der Beute.

Der Wolf lauert seiner Beute nicht auf sonder hetzt sie und greift sie mit anderen Wölfen gemeinsam an.

Der hochbeinige Körperbau erlaubt es dem Wolf sehr schnell und ausdauern zu laufen.

Seine langen Beine, die bei jedem Satz Boden gewinnen machen den Wolf zum hervorragenden Läufer.

Diese Eigenschaft hat der Wolf auch an seine Nachfahren, unsere Haushunde vererbt.

Die Hunderassen die dem Wolf sehr ähnlich sehen sind der Schäferhund und der Husky die ebenfalls

sehr gute Läufer sind.

Die Indianer schätzten die Wölfe ganz anders ein. Sie erkannten die Treue des Wolfes zu seinem Rudel.

Die genaue Kenntnis der Lebensweise von Wölfen und ein tiefes ökologisches Verständnis ist wohl für ihre

andere Einstellung verantwortlich.

Der Charakter dieses Tieres beeindruckte die Indianer.

Sie erkannten dabei Lebens - und Verhaltensweisen von denen sie lernen konnten.

Viele Menschen wussten nicht, dass der Wolf ein intelligentes, sensibles und anpassungsfähiges Tier ist.

Im Sozialleben der Wölfe kann der Mensch sehr viele Ähnlichkeiten ablesen.

Wölfe sind Rudeltiere.

Sie überleben dank ihrer Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Sie jagen gemeinsam, schlafen gemeinsam im selben Bau

und ziehen ihre Jungen gemeinsam auf.

Hat ein Wolfsrudel ein Tier erlegt, so fressen alle gemeinsam.

Es ist zwar von der Rangordnung abhängig, wer die besten Stücke bekommt,

aber für jeden Wolf fällt etwas ab.

Das Beutetier wird bis auf die Knochen vertilgt.

Sind Wölfe bei den Welpen in der Höhle geblieben, so wird auch für diese Wölfe Nahrung mitgenommen

Was das Wolfsrudel nicht fressen kann, wird vergraben und dient als Vorrat für später.

Wölfe machen vieles gemeinsam.

 Ein einzelner Wolf könnte niemals einen Elch zur Strecke bringen.

Im Rudelverband aber ist es einfacher, ein solch großes Beutetier wie den Elch zu erlegen. Und alle im Rudel haben tagelang Nahrung.

Würde jeder Wolf für sich alleine jagen, wäre er auf Hasen und Mäuse angewiesen.

Wenn man bedenkt das ein ausgewachsener Wolf etwa 10 kg Fleisch pro Tag braucht,

 hätte der Wolf wahrscheinlich nicht einmal mehr genug Zeit, um  sich von der Jagd auszuruhen.

Als einzelner Wolf wird es auch schwierig, sich gegen andere Wölfe zu verteidigen.

Als gesamtes Rudel aber stehen die Wölfe zusammen und schlagen den Feind meist schon 

 durch das gemeinsame Auftreten in die Flucht.

Das Wolfsbild der Indianer

Indianer beispielsweise nannten den Wolf ehrfurchtsvoll "Bruder".

Sie jagten die gleichen Beutetiere wie der Wolf.

Waren aber keine Konkurrenten, wenn auch die Jagd des einen, die Beute des anderen verringerte.

Dennoch musste der Wolf auch die Feindseligkeit der Indianer ertragen,

denn er wurde gelegentlich seines Felles wegen und in schlechten Zeiten auch als Nahrung gejagt.

Nicht selten jagten die Indianer in Wolfsfelle gehüllt Büffelherden,

denn Wölfe waren für Büffel keine Gefahr und so konnten sich die Indianer nahe genug an die Herden annähern.

 Ihr Verhältnis zum Wolf war ähnlich entspannt, wie bei ihren nördlichen Nachbarn, den Inuit.